Hanumanasana ist eine Variante der Dragon Pose und löst in den meisten Leuten tiefe emotionale Reaktionen aus. Wir verbinden die „splits“ wie diese Haltung auch genannt wird mit inneren Bildern von Ballerinas und Tänzerinnen, Ihrer Anmut und Flexibilität. Viele Yogi(ni)s arbeiten mit grossem Eifer daran, endlich diese Pose zu erreichen – was wichtig ist zu wissen: Für den „perfekten“ Spagat (Hanumanasana) brauchen wir auch die geeignete Knochenstruktur in unseren Hüften!
Wenn wir üben, ist es unumgänglich, die Yamas im Yoga zu beachten: „First rule is, do no harm“ AHIMSA – die Gewaltlosigkeit – Diese Regel sollten wir auch beachten, wenn wir mit Eifer and das Erreichen dieser Pose herangehen und über unsere eigene Knochenstruktur Bescheid wissen.
Was ist eines der wichtigsten Merkmale dieser Pose? Die tiefe Öffnung für den Hüftbeuger (Psoas und Iliacus) des rückwärtigen Beines. Oftmals kann eine Vorstufe von Hanumanasana genau die selbe Aufgabe erfüllen – mit einem mehr an Selbstrespekt und Selbstliebe das gleiche Ergebnis erreichen – nämlich der tieferen Arbeit an sich selbst.

So wie in allen Yin Yoga Haltungen bringen Gewichtsverlagerungen andere Aktivierungen – legen wir uns nach vorne, über unser Bein oder richten wir uns auf? Yin Yoga ermutigt uns – egal ob wir uns in der „halben“ Version Ardha Hanumanasana oder im ganzen Split befinden – in uns hineinzuspüren, WAS wir genau aktivieren, wenn wir Veränderungen der Haltungen eingehen. Nur so kann selbstständiges Erfahren möglich werden!

Vorallem wenn wir den Mut haben, in einer Gruppe von Yogi(ni)s, mit denen wir gemeinsam üben, einmal offen nach einer Unterrichtseinheit uns über unsere Empfindungen in den Asanas auszutauschen – ohne gleich befürchten zu müssen, dass wir „als mehr oder weniger spirituell erfahren“ eingestuft werden, merken wir, dass einige von uns im eigenen Körper Haltungen ähnlich erfahren – und andere die komplett gegengesetzten Erlebnisse haben.
Je mehr wir über unsere eigenen anatomischen Gegebenheiten Bescheid wissen und auch über die Vielfalt an Varianten, die es gibt, desto mehr können wir den spirituellen Wettlauf loslassen und uns als gleichwertig bemüht in unseren spirituellen Bestrebungen annehmen, ohne deswegen auf unserem Pfad der Selbsterkenntnis langsamer zu werden.
